Am 30. Juli 2015 verstarb für uns alle unerwartet unser langjähriges, engagiertes Mitglied, Frau Christa Schnabel, im Friedensheim in Karlsruhe. Noch bis vor einem Jahr unterstützte sie die ausländischen Frauen der Sprachfördergruppen und besuchte regelmäßig das Offene Café, das nun ohne ihre Kuchen und die guten Gespräche auskommen muss.


Vergangenen August durften wir mit ihr und vielen Freunden ihren 75. Geburtstag im effeff feiern, zu dem sie Freunde ihrer beiden Chöre, ihres politischen Engagement und ihres persönlichen Umfeld auch zum gegenseitigen Kennenlernen - wie es ihre Art war - zusammengebracht hatte.


Vorurteilsfrei ging Christa auf Menschen zu. Alter, Hautfarbe, körperliche oder geistige Einschränkungen machten bei ihr keinen Unterschied. Sie setzte sich für alle Schwächeren, Benachteiligten ein. Den Kindern galt ihre große Liebe. Trotz ihres in vielerlei Hinsicht schweren Schicksals war sie stets positiv, optimistisch und hatte sich den Glauben an das Gute im Menschen bewahrt.

Christa engagierte sich als Lehrerin in der Sprachförderung, betreute Kinder, leitete einen integrativen Kinderchor und half, wann auch immer Not an der Frau war. Neben den praktischen Tätigkeiten stellte Christa ihre Fähigkeiten und Einsichten dem Verein lange Jahre als Beisitzerin im Vorstand zur Verfügung und versäumte seltenst eine Sitzung.

Immer war es ihr wichtig, dass jung und alt miteinander im Gespräch blieben. Erzieherin war sie mit Leib und Seele, auch wenn es die Frauenrechte betraf. Stets um Ausgleich bemüht, konnten sie Sprachlosigkeit, Missverständnisse und Schweigen zur Verzweiflung bringen.

Noch können wir gar nicht ermessen, wie sehr sie uns fehlen wird: Ihre Stimme im Vorstand, ihr Gesang bei der Nikolausfeier, ihre jahreszeitlichen Dekorationen, die den schmucklosen Anbau einen Hauch von Behaglichkeit zu ve

rleihen vermochte. Sie spielte mit allen Kindern, die sich immer schnell um sie scharten, las vor und beantwortete unvoreingenommen auch die schwierigen Fragen des Lebens, putzte Fenster, buk Waffeln, verkaufte Kuchen, war immer dabei, wenn es zu arbeiten oder zu feiern galt. Liebe Christa, wir vermissen dich schmerzlich, du hinterlässt eine gewaltige Lücke.