Vor genau 25 Jahren, am 14. September 1995, wurde in Ettlingen das „effeff“ – der Frauen – und Familientreff e.V gegründet.

Von Anfang an wollten die Initiatorinnen kein klassisches Mütterzentrum, sondern einen offenen Ort der Begegnung, der Integration und des Vertrauens. Zur Gründungsversammlung  trafen sich fast 40 Frauen.  Der neue Vorstand repräsentierte die Vereinsziele: junge und junggebliebene Frauen, mit und ohne Kinder, konfessions– und nationenübergreifend. Es waren: Helma Hofmeister, Claudia Strasser, Hildegard Henning-Speidel, Almut Weiß, Helga Hinse, Hannelore Kirschke, Ingrid Angst-Gatterburg, Hava Ötzbek, Helgi Meinzer.

Und so spiegelten die Angebote in den ersten Jahren genau die Ziele und die Motivation der Frauen von damals wider: Junge Mütter und Familien wurden beraten und unterstützt in zahlreichen Krabbelgruppen und Kindertreffs, die Integration ausländischer Frauen wurde in den Sprachgruppen vorangetrieben, es gab diverse kulturelle und kreative Angebote und auch auf politischer Ebene engagierte sich der Verein. Man wollte sich einmischen und gehört werden!

Eine Frauenbeauftragte in Ettlingen zu haben, war in den Anfangsjahren ein wichtiges Ziel, um die Interessen und Rechte aller Frauen voranzutreiben. Zusammen mit eben dieser Beauftragten Sylvia Heichel konnte sich der Verein erst richtig etablieren. Denn sie brachte alle wichtigen Themen auf den Weg und sorgte für finanzielle Unterstützung des Vereins.

Auf Spenden und finanzielle Zuwendung war der Verein von Anfang an angewiesen. Ohne sie hätten die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter ihre sozialen Projekte nicht umsetzen können. Neben der Unterstützung von der Stadt und später auch durch Projektgelder vom Land, gab und gibt es viele private Spender sowie zahlreiche Firmen aus Ettlingen und der Umgebung, die uns bis heute immer wieder unterstützen.

Das Vereinsleben gestaltete sich bunt: Der Treff im „Offenen Cafe“ war das Herzstück des Vereins. Darum gesellten sich viele Mutter-Kind-Gruppen, u.a. auch die „Betreute Spielgruppe“, die es bis heute gibt. In den Sprachgruppen unterstützte man ausländische Frauen (auch heute noch). Daneben gab es viele weitere soziale und kulturelle Angebote. Zusätzlich richtete man Podiumsdiskussionen aus, organisierte Vorträge, setzte sich gegen Gewalt ein und versuchte, die Rolle der Frau und Familie in Ettlingen zu stärken.

Nachdem das effeff zuerst an zwei verschiedenen Standorten in Ettlingen war, bezog es 2002 sein jetziges Domizil, die alte Villa „Specht“  in der Middelkerkerstraße. Dort feierte man 2009 die Einweihung des „Mehrgenerationenhauses“, wozu die damalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen extra nach Ettlingen kam.

Vernetzung: Seit 24 Jahren ist das effeff Mitglied des Mütterforums Baden-Württemberg und wird von dort finanziell und vor allem ideell gefördert. Seit 1998 dürfen sich alle Mitglieder des Mütterforums Baden-Württembergs mit dem UNO Siegel „Best Practice“ schmücken. Damit wurde ihre niederschwellige, ehrenamtliche  Arbeit in der Familienselbsthilfe international ausgezeichnet.

Darüber hinaus ist das effeff Mitglied im Netzwerk der Familienzentren des Landkreises Karlsruhe und in deren Arbeitskreisen „Stärke“ und „Frühe Hilfen“. Es ist Gründungsmitglied im Ettlinger „Lokalen Bündnis Familie“. Zusätzlich ist das effeff  im K Asyl der Stadt vertreten. 2007 ging der, von der Stadt neu ausgeschriebene Preis  „Familienfreundliches Ettlingen“ ans effeff, 2015 zum zweiten Mal an eine Gruppe des effeffs, die einen regelmäßigen Treffpunkt für Alleinerziehende initiiert hatte.

Die Idee des „Eltern-Kind-Büros“, das im effeff angeboten wird, wurde 2016 bundesweit  in dem  Ideenwettbewerb „ Vereinbarkeit für Eltern partnerschaftlich gestalten“ ausgezeichnet.

Heute kann die 1. Vorsitzende Kirstin Wandelt zusammen mit dem effeff –Team über 20 feste Gruppen und offene Treffs anbieten:

Baby-Beratungsgruppen, Stilltreff, Betreute Spielgruppe, Krabbelgruppen, Nachhilfegruppen, Sprachfördergruppen, Literaturkreis, Patchworkgruppe, Sing-Gruppe, Nähgruppe, Alleinerziehender Treff, Offenes Cafe usw. Darüber hinaus in regelmäßigen Abständen Bastel- und Theaterworkshops, Kinder-Lesenacht, Bücherpräsentation, Beteiligung am Ettlinger Kinderfest, Beteiligung an integrativen Festen, Podiumsdiskussionen uvm.

Da der Verein mit all seinen Mitgliedern und ehrenamtlichen Helfern stetig wächst, wird es schon lange Zeit, in ein größeres Haus umzuziehen. Seit einigen Jahren schon wird ein Umbau und Anbau geplant – leider warten wir immer noch auf den Spatenstich!

Die Hoffnung auf den baldigen Umbau des Hauses wurde 2020 jäh ausgebremst: Corona! In unserem Jubiläumsjahr musste das effeff zum ersten Mal seit der Gründung alles schließen, über Wochen hinweg durften keine Angebote stattfinden. Auch das große Sommerfest und weitere besondere Aktionen waren leider nicht möglich.

Aber natürlich lassen sich die effeff-Frauen nicht unterkriegen! Wir versuchen weiterhin, die Frauen und Familien so gut es geht und soweit es erlaubt ist zu unterstützen. Und gefeiert wird dann eben – im 26. Jahr!